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Rezension

Bodo Gaßmann

Heidegger Verschnitt
Pseudolinke Kritik der Rationalität
zur Verhinderung des Kommunismus

Über:  Thomas Seibert: Krise und Ereignis.
Siebenundzwanzig These zum Kommunismus,
Hamburg 2009. (VSA-Verlag)

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Inhalt

Einleitung

Kritik der Heideggerschen Ontologie

Aleatorischer Materialismus

Wahrheitsbegriff

Die Methode der „Dekonstruktion“ und der „Entwendung“

Wesen und Erscheinung

Biopolitik

Wirklichkeitsanalyse bei Seifert

a. Der sachliche Grundfehler bei der Vorstellung von Kapitalismus
    Marx-Fälschung 1


b) „Krise“ als apokalyptische Endzeit

Der „subjektive Faktor“ und die Denunziation des freien Willens

Veränderung des „Empire“

Marx als Wegbereiter des Terrorismus?
Marx-Fälschung 2 mit Verunglimpfung

Abschließende Beurteilung

Anmerkungen

Erwähnte Literatur

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Einleitung

Seibert, der sich als Philosoph und Aktivist in einer Person ausgibt, hat den Anspruch, nicht nur die gegenwärtige Krise mit einem „reichhaltigen Begriffsarsenal“ erfassen zu wollen, sondern seine Thesen beanspruchen „längerfristige Geltung“, um dazu beizutragen den Kommunismus durchzusetzen. Sie beziehen sich auf drei Quellen: „ein jetzt auch willentlich pluraler Marxismus“, „ein existenzial(istisch)er Begriff des ‚subjektiven Faktors’“, dessen Herkunft aus der Heideggerschen Philosophie stammt, und „Diskurse, die aus Verlegenheit bald mit der Leerformel ‚Poststrukturalismus’ belegt wurden“ (Badiou, Hardt, Negri, Žižek), die sich auf Deleuze, Derrida, Foucault u. a. stützen. Zu einigen dieser Autoren haben diese Erinnyen Nr. 21 bereits einige z.T. polemische Anmerkungen gemacht (vgl. „LacanCan und DerridaDa, sowie die Kritik an Zion). Hier soll sich nun eingelassen werden auf eine linke Heidegger-Ontologie und in immanenter Kritik  versucht werden zu untersuchen, ob die Begriffe dieser Richtung etwas für eine antikapitalistische Theorie tatsächlich leisten.

Das Buch von Seifert beginnt mit einer „Gebrauchsanweisung“, bringt danach die 27 Thesen in Kurzform, um sie dann ausführlich darzustellen. Nach diesen Thesen folgen noch vier „Systematische Zusätze, den philosophischen Begriff des subjektiven Faktors betreffend“, um dann das Ganze mit einem Glossar abzuschließen, der auch dringend nötig ist, um den Inhalt dieses eklektischen Gemischs andeutungsweise zu verstehen. Für einen philosophischen Laien ist das Buch unverständlich – was kein Mangel sein braucht, wenn die Darstellung Sachverhalte auf hohem Niveau wiedergibt. Sind diese allerdings widersprüchlich dargestellt oder ist die ganze Philosophie, die zu Grunde liegt, widersprüchlich, dann wäre die Schrift von Seifer auch objektiv für den esoterischen Philosophieleser unverständlich.

Seibert beruft sich in seiner grundlegenden Philosophie auf Heidegger. „Die voranstehenden Thesen sind solche der Ontologie (…).“ Diese Ontologie entnimmt er der „Kehre“ Heideggers (nicht zu verwechseln mit Heideggers eigener Kehre in seinem Werk): „Wenn Heideggers Sein und Zeit in der Kant folgenden Geschichte, d.h. in der Problematisierung der ‚empiristisch-transzendentalen Dublette’ die noch heute verbindliche Kehre markiert, dann erstens, weil er die Ontologie gerade aus der ausdrücklichen Anerkennung ihres Endes heraus neu begründete und zweitens, weil er die empiristisch-transzendentale Dublette darin zwar vor Foucault bereits von der Metaphysik des Humanismus löste, das Denken und zuletzt das Sein selbst aber dennoch radikal an seinen subjektiven Faktor band: das faktisch-existierende Dasein.“ (S. 168) Mit „Dasein“ ist bei Heidegger/Seibert das gemeint, „was früher u. a. Geist, Seele, Bewusstsein, Subjektivität genannt wurde“ (S. 196). „Bekanntlich steht die Philosophie spätestens seit dem 19. Jahrhundert, doch im Grunde schon seit Kant unter der Verpflichtung einer De-Konstruktion des Subjekts. Dies ist so, weil sie aufgefordert ist, erstens überhaupt Geschichte und diese zweitens als Prozess ohne Subjekt zu denken.“ (S. 167).

Einmal davon abgesehen, dass seine Aussagen über Kant davon zeugen, ihn nicht gelesen, geschweige denn verstanden zu haben, lässt sich die Eliminierung des Subjekts und zugleich seine existenzialistische Hypostasierung nur klären, wenn man den Grundgedanken der heideggerschen  Philosophie selbst analysiert. Wir folgen darin weitgehend der Heideggerkritik von Karl Heinz Haag (1).

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Letzte Aktualisierung: 27.08.2010

 
27.08.2010